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Nino Katamadze

Nino Katamadze wurde in Adjara im südlichen Georgien geboren. Ihr künstlerischer Werdegang begann 1990 mit Eintritt in die Gesangsabteilung des Batumi Music Institute ZP Paliashvili. Danach formierte sie verschiedene Gruppen und engagierte sich in einer Vielzahl verschiedenartiger musikalischer Projekte. 2002 führte sie die erste internationale Tournee in eine Reihe europäischer Länder. Das 2006 in Georgien, Russland, der Ukraine, Finnland. Schweden, Frankreich, Italien, Großbritannien und Deutschland veröffentlichte Album „White“ wurde mit einer verkauften Auflage von über 700.000 ein riesiger Erfolg. Ihre Musik ist nicht in abgegrenzte Genres einzuordnen und einfach als Jazz, Rock, Pop oder Weltmusik zu definieren; es ist wohl eher eine grandios kreierte Mischung aus all diesen Stilelementen. Ihre Musikprojekte begeistern weltweit nicht nur eine große Fangemeinde, sondern überzeugen auch die Musikkritiker, die sich nicht scheuen ihrer Wertschätzung über Nino und der jeweilig begleitenden exzellenten Bandformationen, wie z.B. „Insight“, Ausdruck zu verleihen. Dies dokumentieren nicht zuletzt die unzähligen internationalen Auszeichnungen und Preise. Nino zieht mit ihrer einzigartigen Stimme und der Art tiefgreifende Emotionen auszulösen, das Publikum magisch in ihren Bann. Konzertbesucher erfahren fast psychodelische Momente, die dauerhaft in Erinnerung bleiben. Dabei muss man ihre Sprache und die Texte nicht verstehen, um das zu erfassen, was sie in ihrer Performance und den spontanen Improvisationen im kongenialen Zusammenspiel mit den Bandmitgliedern zelebriert. Jede Aufführung von Nino entfacht einen unheimlichen, energetischen Strom, dem sich kein Zuhörer entziehen kann. Ihre Musik bringt uns in gewisser Weise auch ein Stück weit zurück zu volkstümlichem Liedgut, beruhend auf der Einschätzung, dass jeder gute Song an sich ein Volkslied ist. „Ich habe mich in der Musik, weil ich singe, spiele, Konzerte, um einen kleinen Teil von mir mit den Menschen zu teilen.“ Einfache Worte von Nino Katamadze, die ihren phänomenalen Erfolg erklären.

Auch auf ihren beiden Konzerten, am 13.11.2019 bei den Leverkusener Jazztagen (Georgian Night) und am 16.11.2019 im Bürgerhaus Stollwerck in Köln, hat Nino mit der hervorragenden Begleitband Quartett N, das Publikum vollends überzeugt, eingefangen und zu jubelnden Applaus gebracht.

Gespräch mit Nino Katamadze im Oktober 2019 in Tbilisi

dpr (Samira Nino Kpekpassi):
Wann haben sie angefangen zu singen?

Nino:
Angefangen zu singen habe ich wie fast jeder Georgier als Kind, genauer mit 6 Jahren. Seit meiner Kindheit hängt die Musik für mich mit der Bühne zusammen.

dpr:
Was war ihre erste Emotion auf der Bühne?

Nino:
Wissen sie, ich liebe Kinderkonzerte, da man bei einem solchen Konzert keine Erwartungen hat und als Kind ist man einfach nur glücklich, weil man auf der Bühne singen darf.

dpr:
Was ist ihr Lieblingslied?

Nino:
Ich mag Improvisation und mag es, wenn ein Lied jedes Mal anders klingt und trotzdem das gleiche ist, deshalb kann man sagen, dass alle improvisierten Lieder meine Lieblingslieder sind.

dpr:
Was bedeutet Musik für sie?

Nino:
Für mich ist Musik ein Muss; es ist so wie Sauerstoff für mich. Die Musik ist einer meiner Lebensgründe.

dpr:
Welchen Beruf hätten sie gewählt, wenn sie keine Sängerin geworden wären?

Nino:
Es gab noch nie eine Zeit, in der ich der Musik nicht nah war; selbst als ich noch zur Schule ging, ging ich 4-5 Mal wöchentlich parallel in die ca. 6 km entfernte Musikschule, diesen Weg nahm ich zu Fuß auf mich, um der Musik immer nah zu sein. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes einen langen Weg hinter mir, um das zu werden, was ich heute bin.

dpr:
Dieses Jahr werden sie an dem internationalem Jazz Festival (Leverkusener Jazztage) teilnehmen, außerdem werden sie die erste Teilnehmerin aus Georgien sein. Wie fühlt sich das an?

Nino:
Ich freue mich sehr und bin gespannt auf das Festival in Deutschland. Deutschland an sich mag ich sehr gerne, so sehr, dass ich sogar meine letzten drei Alben in Berlin aufgezeichnet habe. Aber mit deutschem Publikum habe ich noch nichts zu tun gehabt. Kurz gesagt, bin ich sehr gespannt auf Deutschland.

dpr: Vielen Dank!